Willibald Hilf wurde am 26. Mai 1931 in Niederlahnstein geboren. Nach dem Besuch der Volksschule in Niederlahnstein und der Gymnasien in Ober- und Niederlahnstein machte er 1950 das Abitur am Koblenzer Görres-Gymnasium.
Bereits 1948 entdeckte er sein politisches Interesse und schloss sich der Jungen Union an. Schon bald wurde er Kreisvorsitzender und Mitglied des Landesvorstands der Jungen Union. 1951 fing er in Mainz sein Studium im Bereich der Rechts- und Staatswissenschaften an, das er Jahr 1955 mit der ersten juristischen Staatsprüfung abschloss. Bis 1959 war er als Referendar unter anderem an der Verwaltungshochschule in Speyer tätig. Im gleichen Jahr absolvierte er die zweite große juristische Staatsprüfung.
Seine Mitgliedschaft im Niederlahnsteiner Stadtrat, die er 1956 angetreten hatte, legte er fünf Jahre später am 06. Oktober 1961 nieder. Von 1964 bis 1969 war er zunächst Kreistagsmitglied, später auch CDU-Vorsitzender des Loreleykreises. Ab 1959 war er Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion, ab 1963 Mitglied des Landtages und rückte auch hier in den geschäftsführenden Landesvorstand der CDU Rheinland-Pfalz auf. Er gehörte mehreren Ausschüssen an. Auch war er Sprecher des kulturpolitischen Ausschusses der Bundes-CDU.
1968 wurde er Mitglied im Verwaltungsrat des Südwestfunks (SWF) und vier Jahre später dessen Vorsitzender. Ab 1969 war er Vorsitzender der Rundfunkreferenten der Länder, Vorsitzender im Verwaltungsrat der Hochschulen für Verwaltungswissenschaften Speyer, Vorsitzender im Aufsichtsrat der Nürburgring GmbH und Vorsitzender des Kuratoriums der Villa Musica in Mainz. Neben den vielen Ämtern als Vorsitzender hatte er noch weitere Beschäftigungen als Mitglied, darunter im Verwaltungsrat der Nassauischen Sparkasse, im Aufsichtsrat der Degeto, bei Transtel und in der Auslandskommission der ARD. Des Weiteren war er im Vorstand der Stiftung Bahnhof Rolandseck, im Stiftungsrat „Wald in Not“ und im Beamtenbund tätig.
Seine Mitgliedschaft im Landtag krönte er 1969 mit der Ernennung zum Staatssekretär und zum Leiter der Staatskanzlei, als „Rechte Hand“ des damaligen Ministerpräsidenten Helmut Kohl. Sein Amt als parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion legte er daher nieder. Von 1977 bis 1993 war er Intendant des Südwestfunks, in den Jahren 1986 und 1987 auch Vorsitzender der ARD.
Für seine vielfältigen politischen Aktivitäten wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse, mit dem Großen Bundesverdienstkreuz und mit dem Landesverdienstorden ausgezeichnet. Willibald Hilf erhielt auch hohe Ehrungen aus Frankreich, zudem wurde er Komturritter des Gregoriusordens und Ehrensenator der Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer.
Auch in seiner Heimatstadt erhielt Hilf zahlreiche Ehrungen. So wurde er etwa vom Niederlahnsteiner Karnevalsverein (NCV), dessen Mitbegründer und langjähriger Sitzungspräsident er war, zum Ehrenpräsidenten und zum Ehrenelferrat humoris causa ernannt.
Am 08. August 2004 verstarb er in Baden-Baden. Im Nachruf schrieb die Rhein-Lahn-Zeitung, dass Hilf an der Verwaltungsreform der 1960 Jahre mitgearbeitet hat und ihm dabei „die Zusammenlegung der Kreise Loreley und Unterlahn ein wichtiges Anliegen war. Es gilt als ein Verdienst Hilfs, dass Lahnstein seiner Zeit eine große kreisangehörige Stadt wurde.“