Heute handeln, morgen profitieren: 229 Kita-Plätze durch Ausbau und Investitionen

Die Stadt Lahnstein steht vor einer drängenden Herausforderung: Der Rechtsanspruch auf mindestens sieben Stunden tägliche Betreuung ohne Unterbrechung und die damit verbundenen Anforderungen an die Kindertagesstätten sorgen für Handlungsbedarf. Die aktuelle Betreuungssituation zeigt deutliche Lücken, insbesondere im Hinblick auf räumliche Kapazitäten und gesetzeskonforme Betreuungszeiten. Mit einem durchdachten Konzept möchte die Verwaltung diese Probleme lösen und den gesetzlichen Anforderungen gerecht werden.

Derzeit verfügt Lahnstein über 42 Betreuungsplätze für Kinder unter zwei Jahren und 757 Plätze für Kinder zwischen zwei Jahren und dem Schuleintritt. Doch nicht alle Plätze erfüllen die gesetzliche Mindestbetreuungszeit. Insgesamt 133 Plätze liegen unter der geforderten siebenstündigen Betreuungszeit. Zudem fehlen laut dem städtischen System Little Bird im Oktober 2024 93 weitere Betreuungsplätze, um den Rechtsanspruch abzudecken. Der Gesamtbedarf liegt bei 226 Plätzen.

Ohne räumliche Erweiterungen drohen der Stadt Kürzungen von bestehenden Betreuungsplätzen, was nicht nur den Bedarf weiter verschärfen würde, sondern auch Klagen von Eltern nach sich ziehen könnte. Bereits jetzt ist die Kreisverwaltung und auch die Stadtverwaltung regelmäßig mit Anfragen und Forderungen von Eltern konfrontiert.

Die Stadtverwaltung hat ein umfassendes Konzept entwickelt, um sowohl bestehende Plätze gesetzeskonform zu machen als auch den zusätzlichen Bedarf zu decken. Im Fokus stehen dabei Umbauten, Erweiterungen und neue Finanzierungsmodelle. Die geplanten Maßnahmen umfassen:

  • Umbau und Erweiterung der Kita Kastanienplatz: Sicherung der bestehenden 25 gefährdeten Plätze und Erweiterung um zusätzliche 31 Plätze.
  • Ausbau der Kita St. Martin durch Ankauf des Pfarrzentrums am Europaplatz: Erhalt der 46 gefährdeten Plätze und Schaffung von 85 neuen Plätzen.
  • Umbau und neue Finanzierung der Kita St. Barbara: Sicherung der 27 gefährdeten Plätze durch räumliche Anpassungen.
  • Räumliche Erweiterung der Kita Arche Noah auf das Jugendkulturzentrum: Sicherung der 15 gefährdeten Plätze.

Durch diese Maßnahmen kann die Stadt insgesamt 229 Plätze schaffen, was den bestehenden Engpass vollständig beheben und gleichzeitig die gesetzliche Betreuungssituation nachhaltig sichern würde.

Obwohl das Konzept vielversprechend ist, bleibt die Finanzierung eine Herausforderung. Für die geplante Kita Rheinquartier, die ursprünglich zur Entlastung beitragen sollte, fehlt weiterhin eine Zusage für Fördermittel. Zudem ist derzeit kein geeigneter Standort für einen Neubau verfügbar. Daher konzentriert sich die Verwaltung auf die Optimierung und Erweiterung bestehender Einrichtungen.

Die Verwaltung betont, dass das vorgestellte Konzept nicht nur eine Antwort auf den akuten Handlungsdruck darstellt, sondern auch eine Grundlage für die langfristige Entwicklung der Betreuungslandschaft in Lahnstein bildet. „Wir setzen auf nachhaltige Lösungen, die sowohl die gesetzlichen Anforderungen erfüllen als auch den Bedürfnissen der Familien gerecht werden“, so Lahnsteins Oberbürgermeister Lennart Siefert.