„Stille Stunde“ als wegweisendes Projekt für inklusives Einkaufen

Durchsagen, grelles Licht, laute Musik: Was viele Menschen ohne Beeinträchtigungen schon als lästig empfinden, ist für andere eine massive Überforderung, die sogar zu Schmerzen, sogenannten Meltdowns oder völliger Erschöpfung führen kann. Die „Stille Stunde“ bietet diesen Menschen eine Möglichkeit, den Einkauf in einer ruhigen und reizarmen Umgebung zu erledigen.

Daher besucht Lahnsteins Oberbürgermeister Lennart Siefert kürzlich den REWE-Markt Lahnstein, um sich im Gespräch mit Marktleiterin Simone Dietzler die Hintergründe und Umsetzung des Projekts erläutern zu lassen. Dabei wurde deutlich, wie wichtig eine reizarme Umgebung für Menschen mit sensorischen Überempfindlichkeiten ist.

Die „Stille Stunde“ findet jeden Dienstag von 14.00 bis 15.00 Uhr statt. Während dieser Zeit wird im REWE-Markt auf Musik und Durchsagen verzichtet und das Verräumen von Waren weitestgehend eingeschränkt, um unnötige Geräusche zu vermeiden. Darüber hinaus werden alle Kunden gebeten, ihr Handy auf lautlos zu stellen und laute Gespräche zu vermeiden.

„Ich bin beeindruckt von diesem Engagement für eine inklusivere Gesellschaft“, betonte Oberbürgermeister Siefert bei dem Besuch. „Das Projekt zeigt, wie einfach es sein kann, Menschen mit besonderen Bedürfnissen den Alltag zu erleichtern – und dabei auch ein Bewusstsein für gegenseitige Rücksichtnahme zu schaffen.“