10 Jahre Bürgermeister, 55 Jahre Kommunalpolitik, 50 Jahre Stadtrat: Mit Adalbert Dornbusch geht ein besonders engagiertes Mitglied der Kommunalpolitik in den Ruhestand. In der ersten Stadtratssitzung nach der Kommunalwahl am 11. Juli 2024 verabschiedete sich der langjährige Bürgermeister gebührend aus seinem Amt.
Der gebürtige Bonner kam zu Schulzeiten nach Lahnstein, wo er das Gymnasium besuchte. Seit frühester Jugend übernahm er für die CDU in unterschiedlichen Gremien und Verbänden Verantwortung und war bereits mit 22 Jahren Mitglied in diversen Ausschüssen der Stadt.
Seit 1974 ist Dornbusch im Stadtrat – insgesamt wurde er zehnmal in den Rat gewählt – was der Gemeinde- und Städtebund 2004 mit der Ehrenurkunde für 30 Jahre Mitgliedschaft auszeichnete. 2014 wurde er 1. Beigeordneter und damit Bürgermeister der Stadt Lahnstein.
„Lieber Adalbert, vielen Dank für deine Loyalität, deine Kooperationsbereitschaft und deine Verlässlichkeit. Du warst immer ein guter Ratgeber – danke für ein halbes Jahrhundert kommunalpolitischen Engagements. Wir schätzen dich alle sehr und werden dich – und deinen Humor – bei uns vermissen!“ würdigte Lahnsteins Oberbürgermeister Lennart Siefert Dornbuschs langjähriges Engagement. Auch hielt er eine Überraschung bereit: Siefert zeichnete den scheidenden Bürgermeister Adalbert Dornbusch bei dessen letzter Stadtratssitzung mit der Verdienstmedaille der Stadt Lahnstein aus.
In seiner Funktion als Bürgermeister betreute Dornbusch engagiert auch die Aktivitäten in der kommunalen Entwicklungszusammenarbeit der Stadt. Dazu zählt die Auszeichnung Lahnsteins als Fairtrade-Stadt, die den Titel bereits seit 2012 trägt. „Wir sind froh, dass sich so viele Geschäfte, Betriebe, Schulen und die Gastronomie diesem Projekt anschließen. Denn das ist unser Beitrag zu einer modernen und gerechten Entwicklungshilfe“, so Bürgermeister Dornbusch zu diesem Thema. Schülerbenefizkonzerte in der Stadthalle Lahnstein, unter anderem für einen Kindergartenbau in Burkina Faso, der Schüler-Sponsorenlauf zugunsten der Partnerstadt Ouahigouya, die Stadtschokolade und der Fußball-Milleniumcup sind nur einige der Projekte, die Dornbusch maßgeblich mit angestoßen und unterstützt hat.
Die Stadt Lahnstein feierte 2019 ihr 50-jähriges Jubiläum. Zwar erhielt Oberlahnstein bereits 1324 und Niederlahnstein 1332 die Stadtrechte, zusammengeführt wurden die beiden selbstständigen Städte jedoch erst am 07. Juni 1969. Adalbert Dornbusch ist derjenige, der ebenso lang für diese Stadt kommunalpolitisch tätig ist. Seit vielen Jahren ist er engagiertes Mitglied in den Partnerschaftskreisen und unterstützt somit die Städtepartnerschaften Lahnsteins maßgeblich.
Neben der Politik war Lahnsteins Bürgermeister lange Jahre in kirchlichen, schulischen und gewerkschaftlichen Vertretungen aktiv.
Unter seinen Beteiligungen in den Lahnsteiner Vereinen, sticht sicherlich das Engagement im städtischen Karneval hervor. Als ehemaliger Prinz Adalbert I. von der Juristenzunft ist dies nicht verwunderlich.
„Adalbert Dornbusch hat einen großen Teil seines Lebens der kommunalpolitischen und ehrenamtlichen Arbeit gewidmet“, resümiert Siefert. Dieses außergewöhnliche Engagement blieb auch auf Bundesebene nicht unentdeckt: Am 21. Dezember 2007 zeichnete der damalige Bundespräsident Horst Köhler ihn mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aus. 2019 erhielt er die Freiherr-vom-Stein-Plakette des Landes Rheinland-Pfalz, die nur alle drei Jahre verliehen wird, für seine langjährige Aktivität in der Kommunalpolitik.
Dornbusch bedankte sich in seiner Abschiedsrede zunächst bei seiner Ehefrau Ingrid, die ihm stets den Rücken freigehalten habe. „Ab sofort möchte ich meiner lieben Frau in Haus und Garten helfen – zum Beispiel als Beisitzer“, witzelte er in gewohnt humorvoller Weise. Außerdem ging sein Dank an seine Partei, die CDU, sowie die anderen Fraktionen, die Oberbürgermeister, die er in seinem Amt vertrat, Peter Labonte und Lennart Siefert, die Mitarbeiter und Fachbereichsleiter der Stadtverwaltung und die Wähler und Bürger Lahnsteins. „Während meiner Jahre in der Kommunalpolitik wurde es mir nie langweilig. Ich hatte Gelegenheit, viele Menschen kennenzulernen und aus diesen Begegnungen sind einige wertvolle Freundschaften entstanden.“ Adalbert Dornbusch trat unter stehendem Applaus in seinen wohlverdienten Ruhestand aus der Kommunalpolitik.