Die Stadt Lahnstein, 1969 durch Zusammenschluss von Oberlahnstein und Niederlahnstein entstanden, feierte 2019 ihren 50. Geburtstag.
Das ganze Jahr wurde in einer Fülle von besonderen Veranstaltungen das Stadtjubiläum gebührend gefeiert, worauf ein 92-seitiger Katalog genauer einging. Die Städtische Bühne führte mit der „Affäre in der Hintermauergass“ ein thematisch passendes Volkstheaterstück auf, es gab ein eigenes Fußballturnier zwischen Ober- und Niederlahnstein und einen extra für diesen Anlass geschriebenen Krimi des Autors Jörg Schmitt-Killian.
Das Stadtarchiv zeigte in einer Bilderausstellung den Wandel, den die Stadt in den letzten 50 Jahren erfahren hat. Ein Bildband stellte die heutige Gebäude- und Straßenansichten dem Jahr des Zusammenschlusses gegenüber; Luftbilder verdeutlichten das Werden und Wachsen der Stadt an Rhein und Lahn. Auch der Prozess der Zusammenlegung, die gewiss keine Liebesheirat war, und die Entstehung der fünf Städtepartnerschaften wurde auf Stellwänden dokumentiert.
Das ganze Jahr über wurden spezielle Stadtführungen zum Thema „50 Jahre Lahnstein“ angeboten, auch kulinarische Rundgänge. Im Januar lockte ein besonderes Neujahrskonzert mit Big Band und Schulorchester der Realschule plus sowie dem E-Chor des Marion-Dönhoff-Gymnasiums in die Stadthalle, im April fand dort das Frühlingskonzert der Lahnsteiner Chöre statt. Auch eine CD mit dem Titel „So klingt Heimat“ wurde von elf Musikern bzw. musikalischen Gruppierungen mit speziell auf Lahnstein zugeschnittenen Liedern besungen, darunter Eberhard Kautz mit dem Erdbeerlied, der Männerchor Lahnstein mit der Lahnsteiner Plage, Manfred Radermacher mit „Du best Lohnschde“, Karl Krämer mit dem „Lohnschdner Jung“, Jürgen Schöntges „Ei Gudde wie“ und dem Shantychor „In Lahnstein bin ich zuhause“.
Höhepunkt der Feierlichkeiten bildete ein Festwochenende. Zunächst diskutierten in Form einer Talkrunde zum Thema „Heimat zwischen Globalisierung und Digitalisierung“, Lisa Altmeier, Steffi Fetz, Dr. Mathias Jung, Andreas Pecht, Rudolf Scharping und Alexander Thon miteinander. Oberbürgermeister Peter Labonte, sein Vorgänger Karl-Heinz Groß sowie der langjährige Bürgermeister und Ehrenbürger Willi Klein erzählten Anekdoten aus ihrer Amtszeit.
Sonntags folgte der „Brückenschlag“, bei dem nördlich, südlich und mitten auf der Lahnbrücke gefeiert wurde und wofür die Rudi-Geil-Brücke einen Tag gesperrt war. An den Brückenköpfen wurden auf Baarebühne (Kirchplatz) und Heinzebühne (Globus-Parkplatz) ein breites Musikprogramm dargeboten. Unter den zahlreichen Mitwirkenden sind beispielhaft die Voice Shake, Southern Cross, Saitenspinner, Panic, Lokalpatrioten, Shantychor, Männerchor Lahnstein, Floor 6, Claytones, Blues Affair, Band Nr. 10 und die Zoresband zu nennen. Auch aus den Partnerstädten waren eigens zum Fest Künstler angereist, um aufzutreten.
Die Gastronomie rechts und links der Lahn sorgte für das leibliche Wohl. Für Philatelisten wurde ein Schmuckumschlag mit Sonderstempel angeboten, die Stadtverwaltung verkaufte unter anderem Jutetaschen mit dem Slogan „Ich häng so an Lahnstein“ mit der Abbildung von „Baareschesser und Heinz“. Den Abschluss bildete um Mitternacht ein Feuerwerk.
Im Herbst gab es einen speziellen Waldtag und ein „Best of Karneval“ neben all den traditionellen Veranstaltungen, die alljährlich von den verschiedensten Gruppierungen für die Öffentlichkeit durchgeführt werden.
Die ganzjährigen Feierlichkeiten zeigten einmal mehr, was in den Lahnsteinern steckt, welche große Rolle das Ehrenamt spielt und was machbar ist, wenn alle an einem Strang ziehen. Baare und Heinze haben in 50 Jahren wie in einer richtigen Ehe gelernt, miteinander zu streiten, aber auch einander zu lieben und zu feiern.