Der Stollenbunker Allerheiligenbergstraße, in der Bevölkerung „Kellerchen“ genannt, ist ein ehemaliger Eiskeller, der im 19. Jahrhundert angelegt wurde. Im Zweiten Weltkrieg diente er als Luftschutzraum und bot ca. 150 bis 200 Menschen Platz. Hinter dem gemauerten Vorraum befindet sich ein längerer und höherer, ebenfalls gemauerter, Hauptraum. Vor dem Haupteingang, der durch eine stählerne Luftschutztür gesichert ist, stand sich eine massive Splitterschutzmauer. Am bergseitigen Ende des Vorraums befand sich eine Grotte mit Sitzplätzen und der Eingang zu einem Notstollen, der Ende 1944 / Anfang 1945 von der Wehrmacht in den Felsen gesprengt wurde. Letzterer wurde später zugeschüttet.
Traurige Berühmtheit erlangte das „Kellerchen“, als am letzten Kriegstag, dem 26. März 1945, sechs Kinder und zwei Erwachsene vor dem Eingang durch die Splitter und den Luftdruck von Artillerie-Granaten ums Leben kamen. Daran erinnert heute über dem Eingang ein schlichtes Holzkreuz mit Namen und Alter der Toten, wenn auch unvollständig und mit falschen Altersangaben.
Stadtarchivar Bernd Geil bietet als Begleitprogramm zur Kriegsausstellung in der Lahnsteiner Hospitalkapelle Führungen in diesen Stollenbunker.
Da die Wände heute sehr feucht sind und sich das Wasser am Boden ansammelt, ist die Führung nur mit Gummistiefeln möglich. Auch das Tragen eines Schutzhelms ist notwendig. Das Mitführen einer Taschenlampe ist von Vorteil, da keine Beleuchtung vorhanden ist.
Am Freitag, 15. November werden insgesamt drei Führungen angeboten, die jeweils ca. 30 Minuten dauern. Beginn ist um 15.00 Uhr, die weiteren Frührungen starten um 15.30 Uhr und um 16.00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist erwünscht unter Tel. 0176 99909910 oder per Mail an archiv@lahnstein.de. Treffpunkt für alle Führungen ist vor dem Eingang. Aufgrund der eingeschränkten Platzverhältnisse kann es zu Wartezeiten kommen.