Gelungene Premiere von „Ein Herz und eine Seele“ im Theater Lahnstein: Gelächter und Nostalgie um Ekel Alfred

Einen Abend voller Nostalgie und bitter-süßer Komik erlebten die Zuschauer im Theater Lahnstein zur Premiere der Bühnenadaption „Ein Herz und eine Seele“. Die Inszenierung der berühmten TV-Kultserie von Wolfgang Menge, die in den 1970er Jahren mit den Eskapaden von „Ekel Alfred“ landesweit für Gesprächsstoff sorgte, versetzte die Zuschauer in die Vergangenheit und sorgte dabei für viele Lacher. Unter der Regie von Rocco Hauff wurden die Episoden „Der Sittenstrolch“ und „Silberne Hochzeit“ auf der Bühne wieder zum Leben erweckt.

Hauptdarsteller Karl Krämer brillierte als Alfred Tetzlaff, der engstirnige und stets besserwissende Familienvater. Seine ungeschminkte Art und oft unerträglich reaktionären Ansichten sorgten beim Publikum nicht nur für Lacher, sondern ließen es gelegentlich auch mit einem Stirnrunzeln zurück. Krämer verstand es meisterhaft, den Spießbürger-Charakter der Figur zu verkörpern und gleichzeitig das richtige Maß an bissigem Humor beizubehalten.

Zur Silberhochzeit führt es Familie Tetzlaff ins feine französische Restaurant „Royal Garden“.

An Alfreds Seite stand Silva Heil in der Rolle der gutmütigen, oft hilflosen Ehefrau Else, die mit den Tiraden ihres Mannes zu kämpfen hat. Mit liebevoller Naivität brachte Heil Else als Sympathieträgerin der Produktion auf die Lahnsteiner Bühne.

In den Rollen der Tochter Rita und des ungeliebten Schwiegersohns Michael sorgten Jule Menzel-King und Nikolas Knauf für eine gehörige Portion Streit und generationenübergreifende Spitzen. Alfreds endlose Meckereien über seinen Schwiegersohn, den er verächtlich „Sozi“ nennt, wurden von Knauf schlagfertig gekontert, während Menzel-King als Tochter Rita zwischen den Fronten steht und versucht, Ruhe in das Chaos zu bringen.

Jens Bache übernahm mit sehr viel Witz und Charme die Rollen des Polizisten und des Kellners, während Marie Eberhardt als resolute Nichte der Nachbarin für humorvolle Überraschungen sorgte.

Das Bühnenbild, liebevoll entworfen von Rocco Hauff in enger Zusammenarbeit mit seiner Frau Marina, entführte das Publikum durch typische Muster und Farben direkt in die 1970er Jahre. Authentische Projektionen und Requisiten schufen eine atmosphärische Kulisse für Alfreds Wohnzimmer und brachten das Retro-Feeling perfekt zur Geltung.

Die Mischung aus scharfem Humor und ungeschönter Gesellschaftskritik macht „Ein Herz und eine Seele“ bis heute so zeitlos. Bissige Dialoge über spießbürgerliche Werte und gesellschaftliche Normen trafen auch am Premierenabend ins Schwarze und erinnerten an die Originalfolgen, die Alfred in den 70ern berühmt machten und für einige Diskussionen sorgten. Der Abend im Theater Lahnstein zeigte einmal mehr, dass „Ekel Alfred“ auch Jahrzehnte später nichts von seiner Zugkraft verloren hat und wurde so zu einer Hommage an einen unverwechselbaren Charakter und an eine Zeit, die so fern und doch so nah scheint.

Das Theater Lahnstein freut sich über überwältigende Resonanz: Die Novembervorstellungen sind bereits ausverkauft. Doch für alle, die noch kein Ticket haben, gibt es gute Nachrichten, denn aufgrund der hohen Nachfrage wird das Stück im Januar 2025 wiederaufgenommen. Weitere Informationen zur Komödie, den Zusatzterminen und Tickets können über www.lahnstein.de/theater abgerufen werden.

Die Premiere von „Ein Herz und eine Seele“ sorgte für tosenden Applaus im Theater Lahnstein. (Fotos: Mira Bind / Stadtverwaltung Lahnstein)

Aufführungsrechte: Felix Bloch Erben GmbH & Co. KG Berlin