Stadtarchiv erinnert an Lahnstein im Zweiten Weltkrieg

Vor 80 Jahren tobte der Zweite Weltkrieg. Die Bilanz von sechs Jahren Krieg fällt für Lahnstein erschreckend aus. Dreizehn schwere Bombenangriffe, insbesondere am 11. November, 2. Dezember und am zweiten Weihnachtstag im Jahr 1944 sowie der vierzehntägige Artilleriebeschuss durch die Amerikaner im März 1945 fordern zahlreiche Opfer und hinterlassen eine Spur der Verwüstung.

Die traurige Bilanz der Bombardements: 317 Einwohner Lahnsteins und 173 Wehrmachtsangehörige, die hier kämpften oder stationiert waren, sterben. Mehr als 500 Soldaten aus Ober- und Niederlahnstein verlieren auf den Schlachtfeldern Europas ihr Leben. Während in Niederlahnstein neben dem Bahnhof und Amtsgericht rund ein Drittel aller Wohnungen zerstört werden, verzeichnet das wesentlich stärker getroffene Oberlahnstein bei Kriegsende einen Gesamtzerstörungsgrad von 38 Prozent.

Das Stadtarchiv Lahnstein erinnert mit einer Ausstellung an die Luftangriffe und ihre Folgen. Die Ausstellung „Bomben auf Lahnstein – Auswirkungen des Luftkrieges vor 80 Jahren“ ist von Montag, 11. November bis Sonntag, 24. November 2024 in der Hospitalkapelle St. Jakobus in Lahnstein zu sehen. Sie ist täglich von 13.30 Uhr bis 17.00 Uhr mit verlängerten Abendzeiten am Donnerstag bis 20.00 Uhr und am Sonntag bis 18.00 Uhr geöffnet.

Die Eröffnungsveranstaltung findet am Dienstag, 12. November um 18.00 Uhr unter Mitwirkung von drei Zeitzeugen statt. Die pensionierten Lehrer Werner Valler und Friedrich Felgenheier, beide heute 93 Jahre alt, und der 86-jährige Verleger Rudolf Kring berichten von ihren Erlebnissen. Stadtarchivar Bernd Geil gibt eine Einführung in das Thema und erläutert die Ausstellungstafeln und -objekte.

Blick in eine vergangene Ausstellung (Foto: Bernd Geil / Stadtverwaltung Lahnstein)

Ab Mittwoch, 13. November gibt es auch ein Begleitprogramm zum Thema. Um 18 Uhr wird im Rahmen eines Filmabends an die Ausstellungseröffnung mit Zeitzeugen von vor zehn Jahren erinnert. Am Freitag, 15. November, gibt es ab 15.00 Uhr eine etwa 30-minütige Führungen durch den Stollenbunker Allerheiligenbergstraße. Zu dieser sind Helm, Gummistiefel und Taschenlampe mitzubringen. Die Führung ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist erwünscht, da immer nur zehn Personen gleichzeitig den Stollen betreten können.

An den Sonntagen 10., 17. und 24. November führt Michael Eisenbarth jeweils ab 14.00 „Auf den Spuren des Zweiten Weltkriegs durch Lahnstein“. Treffpunkt der Führung ist vor der Hospitalkapelle. Die Teilnahme kostet für Erwachsene 5,00 Euro, für Kinder ist sie kostenfrei.

Am Sonntag, 17. November (Volkstrauertag), findet die zentrale Gedenkfeier für alle Opfer um 14.00 Uhr auf dem Ehrenfriedhof an der Sebastianusstraße statt.

Für Schulklassen und Gruppen werden Sonderführungen durch die Ausstellung nach Terminabsprache, gerne auch vormittags, angeboten. Eintritt und Führung sind kostenfrei.

Außerdem werden ehrenamtliche Aufseher gesucht. Interessierte melden sich bitte im Stadtarchiv per Email oder telefonisch. Rückmeldungen hierzu sowie Terminabsprachen sind per E-Mail an archiv@lahnstein.de oder telefonisch unter 02621 914-296 oder 0176 999 099 10 möglich.