Bis zu 150 Lkw können mit einem modernen Binnenschiff ersetzt werden – eine enorme Entlastung des Straßenverkehrs. Mit über 70 Prozent des europäischen Güteraufkommens in der Binnenschifffahrt spielt der Rhein eine entscheidende Rolle im Nordsee-Rhein-Mittelmeer-Korridor.
Bei der „Länderkonferenz Rhein“ in Düsseldorf kamen rund 300 Branchenexperten zusammen und berieten über die Potenziale und Herausforderungen der Rheinschifffahrt. Ziel der 2013 ins Leben gerufenen Länderkonferenz ist es, die Bedeutung und Belange der Schifffahrt im Rheinstromgebiet als klimafreundliche und sozialverträgliche Transportalternative auf Bundesebene stärker hervorzuheben. Zudem soll die Ausrichtung der Güterverkehrsströme auf die belgischen und niederländischen Seehäfen in der Verkehrspolitik mehr Gewicht bekommen. Als Binnenland ist auch Rheinland-Pfalz, neben Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen, für den Im- und Export von Waren und Rohstoffen auf den Zugang zum Meer über krisenfeste Wasserstraßen dringend angewiesen.
Zentrales Ergebnis der Konferenz war die Botschaft, dass die Transformation hin zu klimaneutralen und wettbewerbsfähigen Logistikketten nur durch eine enge Zusammenarbeit der Rheinanliegerländer gelingen kann. In diesem Sinne unterzeichneten die beteiligten Länder die Absichtserklärung „Perspektive nachhaltige Rheinschifffahrt 2030“. Anwesend war auch Manfred Radermacher, Beigeordneter der Hafenstadt Lahnstein, als ein Vertreter des Landes Rheinland-Pfalz. Gemeinsam mit wichtigen Akteuren entlang des Rheins und seiner Zuflüsse – aus den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Frankreich, der Schweiz und Deutschland – arbeiten die Länder an einer klimagerechten, zuverlässigen und wettbewerbsfähigen Rheinschifffahrt.
Bis 2030 soll eine klimaneutrale Logistikkette entstehen, die den Lkw-Verkehr reduziert und die Versorgung von Bevölkerung und Wirtschaft sichert. In Arbeitsgruppen werden konkrete Maßnahmen erarbeitet, um den Anteil der Binnenschifffahrt am Güterverkehr um mindestens 25 Prozent zu steigern.