Lahnstein lacht: Stand-Up-Show sorgte für beste Stimmung

Was einst in Berlin seinen Anfang nahm, bringt nun auch in Lahnstein frischen Wind in die Comedyszene: „Comedyflash“ war am vergangenen Freitag im Nassau-Sporkenburger Hof zu Gast.

Reda Salahdine führte durch den Abend und sorgte mit seinem Improvisationstalent für viele Lacher. (Foto: Eva Dreiser / Stadtverwaltung Lahnstein)

Der Abend begann bereits an der Tür mit einem Lächeln, denn Reda Salahdine, Moderator des Abends und selbsternannter Einlass-Kontrolleur, sorgte dafür, dass die Ticketabgabe zur ersten humorvollen Herausforderung wurde. Der gebürtige Frankfurter organisiert den „Comedyflash“ an mehreren Standorten in Rheinland-Pfalz und Hessen – und hat nun auch Lahnstein fest in seinem Kalender vermerkt.

Reda führte durch den Abend: Mit charmantem Crowdwork – das er als fließende Improvisationskunst zelebrierte – brachte er das Publikum gleich zu Beginn auf Betriebstemperatur. Ehe man sich versah, war man Teil des Programms: Eine harmlose Frage, ein unschuldiger Kommentar und schon führte Reda das Gespräch zur Pointe. Ob in den ersten Reihen oder ganz hinten im Saal, niemand war vor seinen Dialogen sicher.

Das Format tourt mit besten Nachwuchskünstlern und Stars der Szene, um ambitionierte Comedians und neugierige Zuschauer zusammenzubringen. So standen nun auch in Lahnstein fünf Stand-Upper auf der Bühne und eroberten innerhalb von je zehn Minuten das begeisterte Publikum. Den Anfang machte die schlagfertige Bea Herzog, die sich als Psychotherapeutin mit einer delikaten Frage auseinandersetzte: Was tun, wenn einen der Beckenboden im Regen stehen lässt? Sicher ist: Die Deutsche Inkontinenz-Hotline hilft nicht weiter.

Nicht weniger unterhaltsam ging es mit Alex Veltens aus Mülheim-Kärlich weiter, der sich über den Bundestag ausließ. Nein, keine politischen Debatten, sondern die brennende Frage: „Wie flirtet man eigentlich im Bundestag?“ Zugegeben, eine Vorstellung, die mehr Fragen aufwirft, als Antworten liefert.

Der Deutsch-Ghanaer Abeku Okyere gab augenzwinkernd zu, dass er schon mit 13 Jahren realisierte, nicht gut genug für eine Karriere als Profifußballer zu sein. Also musste eine andere Einnahmequelle her: seine Konfirmation. „Und es hat sich richtig angefühlt, in einem Raum voller weißer Menschen zu sein, die einem Geld geben“, erzählte er spaßhaft.

Daniel Kienle hingegen versuchte, bei der Polizeikontrolle nicht aufzufallen – schwierig, wenn das Radio verrücktspielt und aus dem Urin Marihuana wächst. Und wieso hat eigentlich nicht jedes Auto ein Hinweisschild auf dem Dach?!

Schlussact Amin sprach an dem Abend über ein Thema, das alle beschäftigt: Giftschlangen. Als er außerdem von der Begegnung mit einem alten Bekannten erzählte, der nur im Affekt einen Kollegen schlug und daraufhin unerwartet gefeuert wurde, war die Pointe meisterhaft gesetzt: „Dabei saßen beide im Homeoffice.“

Das Konzept des Abends war so einfach wie brillant: keine Belehrungen, keine erhobenen Zeigefinger. Moralisiert wurde hier nicht – lustig war, was das Publikum zum Lachen brachte. Und davon gab es reichlich.