. „Festgemauert in der Erden / steht die Form in Lehm gebrannt“. So beginnt Schillers „Lied von der Glocke“. In Lahnstein am Salhofplatz hängen seit nunmehr 25 Jahren gleich zwölf Glocken in der Form eines Glockenspiels. Eine Bronzetafel verkündet „Zum Millennium kann sich unsere schöne Stadt an Lahn und Rhein, dank der Initiative eines Lahnsteiners, den Spenden der Bürgerinnen und Bürger sowie den Freunden der Musik an einem Glockenspiel erfreuen. Allen Spendern herzlichen Dank“. In den Zeilen darunter sind die Hauptsponsoren verewigt.
Hergestellt wurden die zwölf Bronzeglocken bei der Firma Ed. Korfhage in Melle / Westfalen. Sie wiegen 153 kg. Die feierliche Übergabe erfolgte am 05. Dezember 1999. Anwesend waren rund 300 Mitbürger, darunter neben der Stadtspitze auch Initiator Klaus Hohl. Dieser trat knapp ein Jahr zuvor, unterstützt vom damaligen Oberbürgermeister Peter Labonte, mit dem Spendenaufruf an die Öffentlichkeit. Eine stolze Summe von 36.830 DM (ca. 19.000 Euro) wurde gesammelt. So erhielt die Stadt Lahnstein zum Jahrtausendwechsel ein attraktives Geschenk.
Als „sichtbaren Beweis für Bürgersinn, für Solidarität und Zusammenhalt und schließlich der Liebe zur Heimatstadt Lahnstein“, wurde das Projekt von der damaligen Stadtspitze gewürdigt. Dabei wurden auch die Lahnsteiner Malermeister miteingeschlossen, die in einer bislang einzigartigen Gemeinschaftsaktion dem historischen Salhof einen neuen, für die Stadt kostenlosen Anstrich besorgt hatten. Dort hängt nun das Glockenspiel und erfreut seit nunmehr 25 Jahren siebenmal täglich mit melodischen Weisen die Zuhörer.
Über eine Keyboardtastatur sind 276 Lieder programmierbar. Zurzeit sind 98 Melodien spielbar, darunter 95 von der Firma mitgelieferte und drei selbst eingespielte Melodien, nämlich „Blotwurscht, Lebäwurscht“ und „Mir han‘ en Burg, mir han‘ en Kerch“, beide komponiert und getextet von Franz-Josef Reisert, sowie die Lahnsteiner Stadthymne „Lahnstein am Rhein, du schönes Städtelein, du sollst mir stets in Erinnerung sein.“