Im Jahr 1999 feierte Lahnstein 17 Tage lang 675 Jahre Stadtrechte. Möglich wurde dies trotz angespannter Haushalts- und Finanzlage durch die großartige Unterstützung der Vereine, Verbände und Institutionen.
Den Auftakt der Festwochen bildete das Kulturfest Lahneck Live, das damals zum 11. Mal noch an der Johanniskirche stattfand. Weitere Highlights waren „Tal ToTal“, das Hafenfest, das Lahnsteiner Heimatfest mit einem großen historischen Festumzug und dem Schauspiel auf dem Salhofplatz sowie die SWR-Sendung „Drei in einem Boot“.
Aber auch viele andere Veranstaltungen, Konzerte, Matineen, Ausstellungen und Feste waren in die beiden Festwochen integriert. So luden die Rudergesellschaft in ihr Bootshaus und der Turnverein Niederlahnstein in ihre neue Sporthalle an der Emser Landstraße ein.
Im Nassau-Sporkenburger Hof war eine Kunstausstellung von Karris Elard Schmidt zu sehen und der Lahnsteiner Altertumsverein zeigte in der Stadthalle eine stadtgeschichtliche Ausstellung.
Der MGV Frohsinn lud zum offenen Singen auf den Jupp-Bodenstein-Platz, die Chorgemeinschaft Lahnstein zur Serenade an der Johanniskirche, ebenso das Blasorchester des Johannes-Gymnasiums und der TGO-Fanfarenzug zum Platzkonzert.
Die SG Eintracht veranstaltete ein Fußballspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern, damals noch auf dem Rasensportplatz Hermsdorfer Straße.
Der Victoriabrunnen lud zu Brunnenfest und Tag der offenen Tür, der ATV zu einem Autogeschicklichkeitsturnier und der Kur- und Verkehrsverein zum Heimatfest mit dem zweiten Lahnsteiner Traktoren- und Schleppertreffen sowie dem 15. Mittelrheinischen Repräsentantinnentreffen.
Während die Schützengesellschaft zum Gäste-, Kinder- und Jugendschießen auf den Schützenplatz einlud, gab es in St. Barbara „American Music Abroad“ und in der Stadthalle die Video-Non-Stop-Filmvorführung von Altertumsverein, Philatelisten, Filmclub, Forstamt, Stadtbücherei und der Stadt Lahnstein.
Die zwei Festwochen beinhalteten auch einen Tag der Partnerschaften, denn auch die Vencer, Ketteringer und Hermsdorfer feierten mit. Aus Ouahigouya wirkte eine Tanz- und Theatergruppe mit. Außerdem gab es eine Sportwoche zugunsten behinderter Kinder, die Rheinland-Pfalz-Meisterschaften im Mixed-Volleyball.
Rechtzeitig zum Jubiläum wurde das Buch „Vom kurfürstlichen Ort zur großen kreisangehörigen Stadt. Die Geschichte Lahnsteins im 19. und 20. Jahrhundert“ fertig. Unter Federführung von Dr. Hubertus Seibert hatten 16 Autoren 200 Jahre Stadtgeschichte auf 980 Seiten umfassend dargestellt. Die Chronik gliederte sich in drei große Bereiche: 1. Geschichte, Politik, Parteien; 2. Wirtschaft und öffentliche Einrichtungen und 3. Kulturelles Leben, und war die Fortsetzung des vorangegangenen Bands der Stadtgeschichte.
Der Festumzug zum Heimatfest startete mit 36 Gruppen und vier Kapellen in Niederlahnstein auf dem Marktplatz und endete auf dem Salhofplatz, wo anschließend die Stadtrechtsverleihung als farbenprächtiges Schauspiel von rund 30 Mitwirkenden nachgespielt wurde.
Die Festwochen zur 675-Jahrfeier waren ein rundum gelungenes gemeinsames Fest aller Lahnsteiner Bürger mit vielen tollen Ideen.
Und auch im nächsten Jahr wird in Lahnstein wieder etwas gefeiert: die 700-Jahrfeier, die in genau einem Jahr, vom 27. bis 29. Juni 2025, ausgerichtet wird.